Klimawandel kann nicht warten

Ich bin noch ganz erschüttert von den Bildern der letzten Tage. Wenige Kilometer von meinem ehemaligen Zuhause sind Menschen in der aufkommenden Flut ums Leben gekommen, haben ihr Zuhause verloren und Traumatisches erlebt. Während ich in Gedanken dort bin, mache ich mich auf den Weg zum Klimastreik nach Vechta. Aktueller hat es sich selten angefühlt für einen Klimawandel auf die Straße zu gehen.

Deutlich ist aber vor allem: Wir können, wir dürfen nicht warten. Wir müssen alles Erdenkliche tun, damit die Menschen dieser Welt nicht noch schlimmere Katastrophen erleben als diese Umweltkatastrophe der letzten Tage im Südwesten Deutschlands. Denn das ist absehbar. Meine Tochter ging gestern mit Tränen ins Bett. Durch Mitgefühl für das in den Nachrichten Gesehene und durch Angst vor der Zukunft. Was für ein Ohnmachtsgefühl. Was soll ich Ihr sagen? Ich bin froh, heute wenigstens auf die Straße gehen zu können. So habe ich das Gefühl, wenigstens ein Zeichen zu setzen. Wir müssen jetzt handeln.

Klar ist, Klimaschutz muss überall einfließen und mit absoluter Priorität behandelt werden, um die Klimakrise in den Griff zu bekommen. Leider können wir die Uhr aber nur teilweise zurückdrehen. So müssen wir Flächenentsiegelung vornehmen und ökologischen Hochschasserschutz fördern, aber wir müssen auch uns, unser Leben, an die Klimabedingungen anpassen. Die aktuellen Hochwasser zeigen, dass wir z.B. unsere Wohngebiete und Infrastruktren besser vor solchen Katastrophen schützen müssen.

Im Bundestag möchte ich mich für ein Klimaschutz-Sofortprogramm einsetzen, wodurch in allen Sektoren wirksame Maßnahmen angestoßen werden und bestehende Ausbauhindernisse beseitigt werden. Außerdem möchten wir Grüne den Kohleausstieg auf 2030 vorziehen. Damit das gelingt, möchten wir eine Mischung aus Ordnungsrecht, Anreizen, Förderung und CO2-Preisen in die aktuelle Politik bringen.

Der CO2-Preis soll dafür ab 2023 auf 60€ pro Tonne steigen. Anschließend soll dieser so ansteigen, dass er in Verbindung mit den Fördermaßnahmen und ordnungsrechtlichen Vorgaben das neue Klimaziel 2030 absichert und erfüllt. Aber die Bewältigung der Klimakrise muss auch sozial gerecht gestaltet werden. Deswegen sollen die Einnahmen aus dem CO2-Preis werden vollständig an die Bürger*innen in Form eines Energiegeldes zurückfließen.



Danke Fridays For Future hier im Oldenburger Münsterland für die Organisation des heutigen Streiks. Wir Politiker*innen tun gut daran, auch alle anderen Forderungen, die Ihr heute aufgestellt habt, zu berücksichtigen. Deswegen seid weiter laut! Es ist Eure Zukunft und unserer aller Gegenwart!

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