Für eine verbindliche Quote in Führungsetagen

Pressemitteilung zur 3. Digital-Veranstaltung „Grüner Schnack anlässlich des Diversity-Days 2021“
Thema: Vielfalt / Diversity, Instagram-Live-Talk mit Tanja Meyer, oben im Bild, und Katja Kraus, unten im Bild

LOHNE. Das neue Digital-Format „Grüner Schnack“ des Kreisverbandes Vechta der Partei „Bündnis 90 / Die Grünen“ ist am Dienstagabend, 18. Mai 2021 in die nächste Runde gegangen. Themen dieses Mal: Frauen und Diversität in Führungsetagen. In einem öffentlich freigeschalteten Instagram-Live-Talk tauschten sich dazu Tanja Meyer, Bundestagskandidatin von Bündnis 90/Die Grünen Vechta & Cloppenburg, und die Hamburgerin Katja Kraus, Geschäftsführerin der Agentur Jung von Matt Sports, aus.

Es war Zufall, jedoch sehr passend, dass nur einen Tag später, am 19. Mai ein Bericht in „Die Zeit“1 veröffentlicht wurde, in dem über ein Papier mit dem Titel „Fußball kann mehr“2, das Katja Kraus und acht weitere Frauen aus der Branche vorgelegt hatten, berichtet wurde. Darin fordern diese unter anderem eine Frauenquote in Vereinen und Verbänden, sowie Gehaltstransparenz und Sanktionsmechanismen im Kampf gegen Sexismus. Sowohl Tanja Meyer als auch Katja Kraus sprachen sich im Talk für diese Themen aus und positionierten sich klar für entsprechende Strukturen.

Warum so wenige Frauen in Führungspositionen gelangen, begründet Katja Kraus etwa damit, dass es eine hohe Versorgungsmentalität in der Branche gibt. Dadurch bestehe keine intrinsische Motivation, Dinge zu verändern. Männer hätten zu dem Zeitpunkt schon vielfach den Höhepunkt ihrer Erwerbsbiographie hinter sich, während nur sehr wenige Spielerinnen mit dem Fußball ihren Lebenserwerb bestreiten könnten. Sie betonte: „Deutschland ist ein Fußball-Land. Ein Männerfußball-Land.“

Dass der Fußball ein Sexismusproblem hat, hatte die ehemalige Fußball-Nationalkeeperin Katja Kraus schon viel früher formuliert. Im Gespräch berichtete sie davon, dass sie diesen ebenfalls erlebt hat. Bewusst wurde ihr dies allerding erst, als sie es näher reflektierte. Denn Sexismus sei im Fußball vielfach Alltag und Teil des Systems. Tanja Meyer ergänzte, dass Frauen und Mädchen vielfach durch Alltagssexismus betroffen sind. „Oft nehmen sie diesen einfach als gegeben hin und erst in der Reflexion wird bewusst, dass es sich um klare Grenzüberschreitungen handelt“, sagte sie.

Damit mehr Frauen in Führungspositionen gelangen, waren sich in dem Gespräch beide einig darüber, dass es eine strukturelle Förderung von Frauen braucht. Dazu gehört auch eine Quote in Führungspositionen. Das gilt für alle Bereiche, den Fußball, wie für Unternehmen oder die Politik.

Tanja Meyer berichtete, dass die Grünen etwa das Thema Gleichberechtigung strukturell in ihrem Frauenstatut3 verankert haben, was eine Mindestquotierung mit der Hälfte an Frauen vorsieht. Somit seien sie auch jene Partei, die im Bundestag mit 59% in der Fraktion den höchsten Frauenanteil habe.

Katja Kraus und Tanja Meyer thematisierten zudem Aspekte wie die Vereinbarkeit sowie auch Homophobie und Rassismus im Fußball. Beide waren sich einig, dass sie sich weiterhin für eine Gleichberechtigung und Vielfalt einsetzen werden. Fazit: Es ist noch viel zu tun – hin zu einer inklusiven Gesellschaft.

Das Gespräch ist nachzuhören auf dem Instagram-Account von Tanja Meyer (@tanja.gruen.bunt).

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