Wir freuen uns seit einigen Wochen wird über die sinkenden Corona-Zahlen und den damit verbundenen Möglichkeiten für Lockerungen.🎉
Wie auch schon zuvor gibt es auch jetzt aber wieder Gruppen, die dabei scheinbar übersehen werden. Eine davon sind Studierende. Wir haben ein paar Statements von Studierenden verschiedener Standorte dazu. Herzlichen Dank, dass wir sie veröffentlichen dürfen!
Während Bars, Cafés und Kinos öffnen, bleiben Hochschulen immer noch größtenteils geschlossen. Luc aus Münster sagt dazu: „Ich fühle mich nicht beachtet, ich darf mich mit meinen Kommiliton*innen in Bars treffen, Präsenzlehre an der Uni findet aber nicht statt.“
Sogar Schüler*innen dürfen nach vielen Ideen der Umsetzung und vielem hin und her wieder in die Schulen gehen, dagegen gibt es an Hochschulen nur wenig Möglichkeiten der sozialen Begegnung, dabei sollte Bildung in allen Ebenen eine der höchsten Prioritäten sein. Yva aus Magdeburg sagt dazu nur noch: „Ich bin müde von den Diskussionen über Präsenzlehre in Schulen, aber ohne Berücksichtigung der Hochschulen. Ich fühle mich von der Politik vergessen.“
Teilweise finden jedoch Öffnungen an Hochschulen statt, zum Beispiel in den Bibliotheken. Leider jedoch nicht bundesweit angepasst an die Corona-Inzidenzwerte, sondern so, wie es Land oder Kreis entscheidet. Dadurch sind die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Studium nicht deutschlandweit gleichwertig und gleiche Chancen mit dem gleichen Studienabschluss werden nicht mehr gewährleistet. Das findet auch Julian aus Heidelberg: „Es sollte bundesweit einheitliche Regelungen zu Öffnungen von Hörsälen und Bibliotheken, sowie der Durchführung von Veranstaltungen geben. Die Online-Lehre ersetzt nicht den gewohnten Studienalltag. Erst dadurch werden gleiche Chancen für den weiteren Karriereweg geschaffen!“
Leider haben die meisten Studierenden des ersten oder zweiten Semesters ihre Hochschulen noch nicht einmal von innen sehen können. 🙁 Zeitgleich bekommen viele Menschen allerdings Nachrichten, dass Großveranstaltungen, wie zum Beispiel Festivals in naher Zukunft voraussichtlich stattfinden werden. Auf diese Events freuen sich natürlich auch besonders junge Menschen, doch trotzdem wünschen sie sich auch einen Uni-Alltag in Präsenz mit Kommiliton*innen. Genauso wie Jana aus Vechta: „Ich finde es absurd, dass ich im September auf ein Festival gehen kann, aber noch nie in der Hochschule war, an der ich seit fast einem Jahr studiere.“
Es gibt also bundesweit Wunsch nach Normalität im Studienalltag, besonders, wenn die Lockerungen in Bezug auf die Menschenmengen widersprüchlich sind. Doch viele Hochschulen und viele Lehrende sind sehr bemüht, Begegnungsräume auch online zu schaffen, aber die Einsamkeit, die Herausforderungen der online-Lehre und die fehlenden sozialen Beziehungen, lassen sich dadurch nicht auffangen. Die Studierenden sehnen sich an den Campus zurück. Es wird also Zeit für geschützte Lernräume vor Ort. Räume, wo soziales Miteinander, studieren und Gesundheitsschutz im Einklang verantwortungsbewusst gestaltet werden können. Aber es braucht auch Flexibilität, damit auch hierbei Teilhabe aller ermöglicht werden kann. Auch derer, die aus gesundheitlichen Gründen derzeit noch nicht zum Campus zurück können.
Hierfür braucht es Rahmenbedingungen, wie auch Ressourcen, damit die Hochschulen, standortorientiert flexibel handeln können. Zum Wohl aller Menschen an den Hochschulen.
Also, bitte die Hochschulen nicht vergessen. Damit auch die Studierenden endlich wieder geschützt an ihre Hochschule können.